Mundhygiene ist mehr als zweimal täglich Zähneputzen

ID-100135817Leider ranken sich um das Thema Mundhygiene ziemlich viel Mythen. Dabei sind schlecht gepflegte Zähne viel mehr als nur ein unschöner Anblick. Die Bakterien aus dem Mund können viel mehr Schaden anrichten, als man auf den ersten Blick glaubt.

 

 

 

Achtung:

Bei einer Zahnfleischentzündung können Bakterien aus dem Mund in den Blutkreislauf gelangen und das Herz schädigen.

 

Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen bieten:

  • eine gesunde Ernährung
  • ausreichend Bewegung
  • ein vernünftiger Lebenswandel
  • eine gründliche Mundhygiene

 

Normalerweise gehören die Streptokokken zur üblichen Mundflora. Sie überziehen als eine Art Belag die Zähne. Wird dieser Plaque regelmäßig durch den Gebrauch von Zahnbürste und Zahnseide entfernt, dann kann er keinen Schaden anrichten. Unterschätzt man ihn jedoch, sind nicht nur Entzündungen oder Zahnfleischbluten das Ergebnis. Durch diese Verletzungen gelangen die Bakterien in den Blutkreislauf, wo sie beispielsweise Gerinnsel auslösen können. Diese können Herzerkrankungen hervorrufen.

 

Kräftiges Schrubben hilft auf jeden Fall?

Auch das ist ein weitverbreiteter Irrtum. Viel hilft nicht immer viel, gilt auch in diesem Fall.

Zu starkes Schrubben schadet Richtiges Putzen schützt
schützender Zahnschmelz wird entfernt Zahnschmelz wird nur gesäubert und bleibt erhalten
Zahnfleisch kann zurückgeschoben werden und die empfindlichen Zahnhälse liegen frei Zahnfleisch wird sanft massiert und die Durchblutung angeregt
Zahnpasta mit aggressiven Schleifmitteln greift den Schmelz ebenfalls an Fragen Sie Ihren Zahnarzt nach der richtigen Zahnpasta für Ihre Zähne

Die Zahnbürste sollte möglichst hart sein?

Welche Zahnbürste Sie verwenden sollten, danach fragen Sie am besten Ihren Zahnarzt. Wer Probleme mit empfindlichen Zahnhälsen hat, greift besser zu einer weichen Zahnbürste. Viele Ärzte empfehlen mittlerweile auch elektrische Zahnbürsten. Diese säubern durch rotierende oder oszillierende Bewegungen die Zähne recht gründlich, ohne dabei zu viel Druck auszuüben.

Wer sich von seiner Handzahnbürste nicht trennen mag, der kann sein Gefühl für den richtigen Druck beim Zähneputzen problemlos selbst trainieren. Einfach mal an einer Küchenwaage ausprobieren: Die Belastung ist richtig, wenn die Waage zwischen 150 und 200 Gramm anzeigt.

Sollte man nach jedem Essen Zähneputzen?

Sofort nach dem Essen die Zähne zu putzen kann manchmal auch mehr Schaden als Nutzen anrichten. Viele säurehaltige Lebensmittel wie Obst oder Wein erweichen den Zahnschmelz kurzzeitig. Wer dann gleich nach dem Essen putzt, schadet dem Zahnschmelz. Hier ist es besser, erst einmal den Mund mit Wasser auszuspülen und eventuelle Speisereste mit Zahnseide zu entfernen. Ein Kaugummi ist entgegen allen Werbeversprechen nicht besonders hilfreich. Allerdings regt er die Speichelproduktion an, dadurch werden Überbleibsel aus den Zahnzwischenräumen ausgeschwemmt. Antibakterielle Mundwasser sind dagegen meist die optimalere Lösung. Spätestens eine halbe Stunde nach dem Essen kann man auch wieder unbesorgt zur Zahnbürste greifen, wenn es nötig sein sollte.