Endodontie – Zahnerhaltung statt Zahnersatz durch Wurzelbehandlung

Als Endodontie wird der Teil der Zahnheilkunde bezeichnet, der sich bemüht, die eigenen Zähne so lange wie möglich zu erhalten. Das Fachwort setzt sich aus mehreren griechischen Bezeichnungen zusammen. So stehen endon für innen, odontos für Zahn und logos für Lehre. Damit wird also die Lehre vom Inneren der Zähne beschrieben. Im Zahninneren, auch Pulpa genannt, befindet sich das Zahnmark. Es besteht aus den Gefäßen für Blut und Lymphe, den Nerven und dem Bindegewebe. Die Endodontie beschäftigt sich außerdem auch mit den Entzündungen des Zahnhalteapparates. Dessen lateinische Bezeichnung lautet Parodontium.

ID-10038461Was wird bei der Endodontie am häufigsten gemacht?

Wer sich einer Endodontie-Behandlung unterziehen muss, bei dem wird meist am Wurzelkanal gearbeitet. Sinn dieses Vorgehens ist, wie schon erwähnt, der Erhalt des Zahnes und das Ausschließen von Schmerzen. Würde man so einen erkrankten Zahn einfach ziehen, entstände an dieser Stelle eine Lücke. Das sieht im vorderen Bereich des Mundes nicht sehr schön aus und müsste mit einem Implantat oder einer anderen Methode kaschiert werden. Im hinteren Teil des Kiefers kann die Lücke zwar bleiben, aber der Zahn fehlt trotzdem. Sein Gegenspieler kann nicht mehr aktiv am Kauprozess teilnehmen und läuft in Gefahr ebenfalls zu erkranken. Also versucht man, das eigene Gebiss so lange wie möglich vollständig zu erhalten.

Was passiert, wenn die Erstbehandlung des Wurzelkanals fehlschlägt?

Ist die Erstbehandlung des Wurzelkanals nicht erfolgreich, werden weitere Schritte in angriff genommen. Das sind:

  • Wurzelkanalbehandlungs-Revision
  • chirurgische Wurzelspitzenresektion
  • Pulpaüberkappungen (Abdeckung des eröffneten Zahnmarks)

 

Bezahlen die gesetzlichen Krankenkassen die Endodontie?

Die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland haben recht genaue Vorgaben, was sie bezahlen und was nicht. Sie übernehmen die Kosten nur, wenn die Behandlung sich an den Richtlinien orientiert, die im Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) festgelegt wurden.

Behandlung mittels Handinstrumenten Wird von der gesetzlichen KK bezahlt?
Wurzelfüllung mit der Ein-Stift-Methode 3 medikamentöse Einlagen werden von der gesetzlichen KK bezahlt
Weiterführende Wurzelfüllungen Wird nicht übernommen
elektrische Längenmessung Zuzahlungen möglich
physikalische Spülungen der Kanäle Zuzahlungen möglich
Andere endodontische Behandlungen Werden nicht übernommen

 

Wer bezahlt die anderen Behandlungsmethoden?

Alles, was außerhalb der Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) liegt, müssen Sie als gesetzlich versicherter Patient privat bezahlen. Als Richtlinie für die Kosten dient die Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ). Hier springt im Falle eines Falles, dann die private Zahnzusatzversicherung ein, wenn eine entsprechende Wurzelbehandlung im Tarif mit aufgenommen wurde.

 

Achtung:

Die private Zahnzusatzversicherung greift nur dann, wenn im Vertrag eine Absicherung für Wurzel- und Endodontie-Behandlungen aufgenommen wurde. Sie benötigen also eine spezielle Versicherung zur Zahnerhaltung.