Zum vollständigen Gebiss eines Erwachsenen gehören inklusive der Weisheitszähne 32 Zähne. Jeweils 16 im Ober- und Unterkiefer. Die werden nach einem internationalen Zahlensystem bezeichnet, bei dem jeder Zahn eine zweistellige Nummer hat, die seine Lage beschreibt. Meist hört man beim Zahnarzt aber solche Sätze wie „Eins Fünf fehlt“. Das bedeutet, dass in diesem Fall der kleine Backenzahn auf der rechten Seite des Oberkiefers nicht mehr vorhanden ist. Im Laufe der Zeit häufen sich diese Fehlmeldungen meist und so kann es sein, dass man irgendwann einmal vor dem Problem steht, dass man keine eigenen Zähne mehr hat. Eine Vollprothese, die im Volksmund auch einfach nur als Gebiss bezeichnet wird, wäre dann wohl die einfachste Lösung.
Was kann eine Vollprothese?
Während man bei sehr großen Zahnlücken eine Teilprothese zum Kaschieren benutzen kann, wird mit der Vollprothese der vollständige Ober- oder Unterkiefer abgedeckt. Viele Jahre war das die einzige Möglichkeit um gerade älteren Menschen nach dem Verlust der eigenen Zähne eine entsprechende Lebensqualität zu bieten.
Dank einer Vollprothese kann man nicht nur seine Speisen beim Essen vernünftig zerkleinern, sondern sie ist auch die Voraussetzung dafür, dass man
- gut und deutlich sprechen kann
- sich wohlfühlt und lacht
- am öffentlichen Leben teilnimmt
Wie ist eine Vollprothese aufgebaut?
Vollprothesen bestehen aus Kunststoff. Der ist idealerweise zahnfleischfarben. In ihm wurden die Zähne, die ebenfalls aus Kunststoff sind, verankert. Dabei wird ein möglichst naturgetreuer Anblick angestrebt. Tatsächlich kann man moderne Gebisse heute schon lange nicht mehr einfach so auf einen Blick erkennen. Die Ausführungen für den Ober- und den Unterkiefer unterscheiden sich wie folgt:
- Der Oberkiefer bedeckt den gesamten Kieferkamm und den Gaumen
- Unterkiefer bedeckt den gesamten Kieferkamm, fällt aber bedeutend kleiner aus
Beide Prothesen enden oben an den beweglichen Schleimhautbereichen hinter den Lippen, sodass Sie keine Angst haben müssen, dass man den Ansatz erkennt, wenn Sie beispielsweise lachen.
Wie hält die Prothese am Kiefer?
Im Flüssigkeitsspalt zwischen dem Zahnfleisch und der Prothesenbasis entstehen Saugkräfte, die für den festen halt sorgen. Außerdem können Sie diese Wirkung noch mit einer entsprechenden Haftcreme verstärken.
Hat man Einfluss darauf, wie die Prothese aussehen wird?
Inzwischen sieht eine Prothese längst nicht mehr so aus wie das andere. Sie können die Form, die Farbe und auch die Größe der Zähne gern selbst mitbestimmen. Am Besten orientiert man sich dabei am Aussehen des ehemaligen natürlichen Gebisses. Damit fällt der Unterschied zu früher am wenigsten aus.
Achtung:
Auch wenn Sie jetzt keine Zahnschmerzen mehr bekommen können, müssen Sie regelmäßig zum Zahnarzt gehen. Der kontrolliert die Prothese und unterfüttert sie bei Bedarf. Das ist notwendig, damit sich die Knochen der Zähne durch die Bewegungen des Gebisses nicht abbauen.
Muss das Gebiss in der Nacht wirklich ins Wasserglas?
Wir alle kennen Karikaturen von schlafenden Menschen, auf deren Nachttisch ein Wasserglas mit dem Gebiss steht. Diese Vorstellung ist nicht ganz falsch. Vollprothesen trägt man nur tagsüber, denn sie sind nicht fest mit dem Kiefer verbunden. Nachts werden sie dann in einer speziellen Reinigungslösung gelagert.
Wer Sie einen Zahnersatz bevorzugen, der beim Schlafen nicht herausgenommen werden sollte, dann ist es sinnvoll, sich über die Möglichkeit von Implantaten zu informieren. Dabei müssen Sie allerdings mit bedeutend höheren Kosten rechnen.
Was kostet ein Gebiss?
Wie viel Sie für Ihr neues Gebiss bezahlen müssen, das hängt natürlich von ganz unterschiedlichen Faktoren ab und eine Summe kann nur schlecht genannt werden:
- Grundleistungen durch den Zahnarzt
- Anfertigen der Abdrücke
- Farbbestimmung,
- Bissnahme
- Einsetzen des Gebisses
- Zusätzliche Leistungen durch den Zahnarzt
- Entfernung von Zähnen und Zahnresten
- Ausführung
- nur Oberkieferprothese
- nur Unterkieferprothese
- beideLaborkosten
- Kosten für das Anfertigen der Prothese, abhängig von Material und Verarbeitung
Achtung:
Holen Sie sich vor Abschluss eines Vertrages unbedingt Vergleichsangebote ein, da vor allem die Kosten für das Labor stark schwanken können!
Was sollte man unbedingt noch beachten?
Vor Beginn der Arbeiten sollten Sie sich einen Heil- und Kostenplan vom Zahnarzt erstellen lassen. Sprechen Sie unbedingt mit ihrer Krankenkasse über den Festzuschuss, wenn Sie dazu noch eine Zahnzusatzversicherung haben, dann sprechen sie auch mit dieser. Dadurch können Ihnen einige Kosten erspart werden. Vergleichen Sie die Preise ihres Angebotes im Internet auf den entsprechenden Vergleichsseiten und scheuen Sie sich nicht, das Problem anzusprechen, wenn Sie glauben, dass Ihnen absichtlich die teuersten Leistungen angeboten wurden.